Ein Kommilitone hat mich vor ein paar Tagen gefragt warum er zu Google+ wechseln sollte. Schließlich biete das neue soziale Netzwerk doch auch nicht mehr als Facebook. Auf den ersten Blick könnte man sagen: „Stimmt!“. Jedoch lohnt sich hier ein Blick über den Tellerrand:
Rein optisch ist es schwer Unterschiede zwischen Facebook und Google+ auszumachen. Beide besitzen einen News-Feed, in dem Beiträge von Freunden, Bekannten oder anderen Personen erscheinen. Beide verfügen über einen Chat zum direkten Austausch und Spiele um sich die Zeit zu vertreiben. Mit in die Runde gesellt sich noch ein Dritter. Das „Zwitscher“-Imperium Twitter ist auch ein Netzwerk indem über einen Newsfeed Informationen verschiedener Art ausgetauscht werden.
Natürlich haben inzwischen auch Unternehmen Social Media für sich entdeckt. Facebook hat es durch die Integration der Fan-Pages geschafft, Unternehmen einen Zugang zum Web 2.0 zu verschaffen. Auch bei Twitter hat jedes medienbewusste Unternehmen mindestens einen Account um seine Kunden und Interessierten auf dem laufenden zu halten. Und genau hier liegt das Problem. Der Newsfeed ist im handumdrehen gefüllt mit Informationen und Beiträgen von Firmen, Stars, Clubs aber natürlich auch von Freunden. Oft interessieren einen aber nicht immer alle Neuigkeiten und die für einen (vielleicht) wichtigen gehen im News-Feed-Dschungel unter. Das selbe Problem gilt auch für Twitter. Je nach Anzahl der Personen oder Unternehmen denen mal folgt hat man schnell ein paar hundert Tweets am Tag gesammelt.
Hier kommt der große Vorteil von Google+ mit seinen Kreisen (org. Circles) in Spiel. Schon bei der Einführung gab Google bekannt, dass Netzwerk sei so aufgebaut, wie Menschen tatsächlich kommunizieren. Der Gedanke hinter den Kreisen ist simpel, aber effektiv. Personen werden in verschiedene, selbsterstellte Gruppen eingeordnet. So kann man zum Beispiel zwischen Freunden, Bekannten, Kollegen oder anderen Personengruppen unterscheiden. Zwar hat Facebook mittlerweile auch sogenannte „Listen“ eingeführt, allerdings sind diese nicht so tief in das System integriert wie bei Google+. Die Funktionen der Kreise bieten gleich mehrere Vorteile. Zum einen kann man Beiträge auf die Personengruppen beschränken mit denen man sie auch wirklich teilen möchte. Zum anderen wird der News-Feed um einiges übersichtlicher, da man seine Kreise auch nach Interessen einordnen kann und sich diese als einzelne Streams anzeigen lassen.
Mit dem kleinen Unterschied der Kreise hat Google+ es geschafft, die Art wie Menschen außerhalb des Internets miteinander kommunizieren in das Web 2.0 zu bringen. Der Nutzer kann selber filtern, welche Informationen er grade haben möchte. Heißt: keine nervigen Spieleanfragen mehr, keine „Freunde“ die jeden Tag etliche Beiträge posten und ähnlichen Spam auf dem News-Feed. Natürlich ist Facebook mit über 20 Millionen Nutzern alleine in Deutschland nach wie vor das Maß aller Dinge in Sachen Social Media. Allerdings scheint eine gewisse Angst vor Goolge+ da zu sein wie ich bereits hier berichtet hatte.
Wer sich jetzt gerne eine eigene Meinung über Google+ bilden möchte, kann gerne folgendem Link nutzen um sich bei Google+ zu registrieren.
2 thoughts on “Google+ VS Facebook – Warum sollte ich wechseln? (Kommentar)”